Säkulare Sozis BaWü: Wieder aktiv für’s „Ländle“

Am Mittwoch den 4. März traf sich eine Gruppe Interessierter in der SPD-Landesgeschäftsstelle in Stuttgart, um die Landesgruppe der Säkularen Sozis Baden-Württemberg zu reaktivieren. Bis auf vereinzeltes Engagement in Heidelberg, Tübingen und von Seiten des Landessprechers Nils Opitz-Leifheit, war seit April 2018 nicht mehr viel geschehen.

Dies soll sich nun ändern, denn mit den neu gewählten Landessprechern Rita Haller-Haid und Pavlos Wacker, dem wiedergewählten Nils Opitz-Leifheit und dem kooptierten Vorsitzenden des Bundesprecherkreises, Adrian Gillmann, ist ein richtiges säkulares Team im „Ländle“ unterwegs.

Landessprecher_BaWü
(c)pavlos_wacker

Nach dem Bericht von der Bundesebene, dem Gespräch mit dem Generalsekretär Lars Klingbeil in Berlin, dem Bundestreffen in Frankfurt und den zwei gestellten Anträgen auf Anerkennung auf dem Bundesparteitag in Berlin, ging es auch um die generelle Anerkennung auf Landesebene.

Man war sich einig, dass informelle Gespräche auf Landesebene ebenso zielführend sein können wie Anträge für den Landesparteitag zu entwerfen, um der Gründung eines AK Säkulare BaWü Vorschub zu leisten.

Mit wie ohne Anerkennung wollen die Säkularen Sozis im „Ländle“ Themen und Aktivitäten in die Partei und die Öffentlichkeit tragen. Dazu gehören eine Veranstaltung zum Thema „assistierter Suizid“, aufgrund des aktuellen Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Sterbehilfe, und eine Poodiumsdiskussion zum Thema Ethikunterricht/Religionskunde für alle im Frühherbst. Ergänzend zu diesen zentralen Veranstaltungen in Stuttgart soll es kleinere Themenabende vor Ort sowie auch zum Thema „Religionspolitik“ geben.

Säkulare Sozis Tübingen: Islam und säkularer Staat – ein Widerspruch?

Auf Einladung des Arbeitskreises der Säkularen Sozis in Tübingen, widmete sich unsere Bundessprecherin Lale Akgün am 4. Juni der Frage „Islam und säkularer Staat – ein Widerspruch?“ Über diesen gut besuchten Abend in der „Hirsch-Begegnungsstätte“ berichtete auch das Schwäbische Tagblatt.

Viele wissen zu wenig über den Islam und oft prägen ausschließlich konservative wie orthodoxe Muslime die Vorstellungen über diese durchaus vielfältige Religion.

„Wussten Sie, dass es gläubige Muslime gibt, die
mit einem Glas Schnaps auf Gott anstoßen? Die nicht fünfmal am Tag beten, sondern beim gemeinsamen Essen Gottesdienst feiern?“, bezog sich Lale Akgün auf den Bektaschi-Orden, der einen sufistischen Islam auslegt wie auslebt.

Säkulare und liberale Musliminnen und Muslime würden ebenso oft nicht wahrgenommen, weil sie sich mit Kritik an der Religion oder vorgegeben Glaubensvorschriften eher zurückhielten. Diese begehen, wie viele säkulare Deutsche, nur die Familien- wie Feiertagsrituale. Für sie sei Religion mehr Privatsache, Rechtsstaatlichkeit ein hohes Gut und über die Vorteile eines säkularen Staates, der Staat und Religion trennt, seien sich diese sehr wohl bewusst.

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Solange jedoch der deutsche Staat immer noch als „semisäkulares“ System agiere und die Privilegierung von Kirchen vorherrsche, werde man auch über kurz oder lang dieselben Rechte dem Islam gewähren müssen. Ohne eine grundlegende Anpassung des Religionsverfassungsrechtes, Reformen in der Bildungs- wie Arbeitsrechtspolitik, die Schluss machen mit traditionellen Sonderrechten, die nicht allein den inneren Ethos der Religionsgemeinschaften betreffen, lassen sich Ausnahmeregelungen für den politischen Islam nur schwer begründen.

Der Widerspruch zwischen dem säkularen Staat und dem Islam lässt sich folglich aufheben, wenn Säkularisierungsprozesse von Religionen selbst mehr in den Blick genommen und politisch die richtigen Schlüsse gezogen werden. Diese sollten mehr gleichberechtigte Verhältnisse von Religionen und Weltanschauungen berücksichtigen, wie auch offen für vielfältige Erscheinungen der religiösen Praxis und unterschiedliche Sozialformen von Religionen sein.

Moderiert wurde der Abend von der ehemaligen Landtagsabgeordneten und Genossin Rita Haller-Haid, die betonte, dass sich der Arbeitskreis nicht nur an SPD-Mitglieder und Atheisten richte.

AK Säkulare Sozis in Tübingen gegründet: Neujahresbesuch im Club Voltaire

Auf Einladung der Säkularen Sozialdemokraten im SPD-Kreisverband Tübingen, traf unser Bundesprecher für Baden-Württemberg, Nils Opitz-Leifheit, am Samstag den 19. Februar im Club Voltaire mit Interessierten zusammen.

Im Dezember letzten Jahres haben sich Tübinger Sozis zu einem säkularen Arbeitskreis formiert, um sich gegen die Diskriminierung von Atheisten, Agnostischen und Humanisten, wie für die Trennung von Staat und Kirche und weltanschauliche Vielfalt einzusetzen.

Dabei betonen Sie vor allem die Tradition von Humanismus und Aufklärung in der SPD und halten nichts davon, dass Religionspolitik nur aus der Weitergabe von Religionsprivilegien an andere Weltanschauungen, wie beispielsweise Islamverbände, bestehen soll.

Alle Anwesenden wollten mehr über die Ziele der Säkularen auf Bundesebene erfahren, aber auch über den aktuellen Stand der Dinge aufgeklärt werden, wie es die Partei mit den Säkularen hält. Ebenso wie auf Bundesebene, sind auch die Säkularen auf Kreisebene noch nicht offiziell anerkannt. „AK Säkulare Sozis in Tübingen gegründet: Neujahresbesuch im Club Voltaire“ weiterlesen