NRW-SPD stärkt das Recht auf Kirchenaustritt

Auf dem ersten digitalen Landesparteitag der NRW-SPD am 6. März ist ein Antrag der Erkrather SPD und dem Netzwerk der Säkulare Sozis NRW angenommen worden. Der Initiativantrag „Kirchenaustritt entbürokratisieren, Bürgerrechte stärken!“ wurde von den Parteitagsdelegierten mit Mehrheit beschlossen und somit an die Landtagsfraktion der SPD zur weiteren Bearbeitung überwiesen.

In dem Antrag ging es um eine Entbürokratisierung von Kirchenaustritten. Im Zuge der Austrittswelle in Köln, bedingt durch den Umgang der Erzdiözese mit sexuellem Missbrauch, brachen die elektronischen Server der Ämter zusammen. Die bürokratischen Anforderungen, besonders im Vergleich zu Austritten aus Verbänden und Vereinen, sind vergleichsweise hoch. Mithin dauert es Monate, bis ein Austrittswilliger beim zuständigen Amtsgericht einen Termin für den Kirchenaustritt bekommt.

Die Antragsteller forderten das Verfahren für Bürgerinnen und Bürger zu vereinfachen und den Austritt mit einfacher, schriftlicher Verfügung beim Kirchengemeindeamt oder beim Bürgerbüro der zuständigen Rathäuser schnell und vor allem gebührenfrei vollziehen zu können.

Berliner Begegnung – Säkulare Sozis trafen den SPD-Generalsekretär

v.r.: Norbert Reitz, Swen Schulz, Daniela Kolbe, Lale Akgün, Adrian Gillmann, Uli Bieler, Ulla Wolfram, Gerhard Lein (c)Norbert_Reitz

Eine Delegation der Säkularen Sozis besuchte im Juni das Willy-Brandt-Haus in Berlin. Grund war weniger ein touristischer Ausflug in die SPD-Parteizentrale, sondern mehr ein offizieller Gesprächstermin mit Lars Klingbeil, dem Generalsekretär der Partei.

In dem offenen Gespräch berieten die Säkularen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten mit Lars Klingbeil die Möglichkeiten ein Diskussionsforum für die Anliegen konfessionsfreier Bürger in der SPD zu schaffen.

An dem Gespräch nahmen unsere Bundestagsabgeordneten Daniela Kolbe aus Leipzig, Swen Schulz aus Berlin, für den Bundessprecherkreis Lale Akgün, Adrian Gillmann und Norbert Reitz teil, sowie neben Lars Klingbeil beteiligten auch dessen Pressesprecherin Bianca Walther und Angelica Dinger, die Referentin für Kirchen- und Religionsgemeinschaften des Parteivorstandes.

Der Generalsekretär war sehr interessiert, die politische Ausrichtung sowie die Ziele unseres Netzwerkes erfahren. Zur Einrichtung eines Arbeitskreises (AK) Säkulare Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten hatte es bisher keinen Beschluss auf Bundesebene gegeben.

Wir haben Grundzüge unserer politischen Arbeit dargestellt und an Beispielthemen verdeutlicht, die da sind:

Staat-Kirche-Verhältnis, einseitige Interpretationen des Grundgesetzes, Alternativen zur Finanzierung von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, integrative Religionskunde oder Ethikunterricht und mehr. „Berliner Begegnung – Säkulare Sozis trafen den SPD-Generalsekretär“ weiterlesen

Bundestreffen 2018: Kölner Erfolge!

Lale Akgün eröffnete als lokale Mitorganisatorin das Bundestreffen und begrüsste die zahlreichen Anwesenden aus dem gesamten Bundesgebiet. Dank dem Engagement der Aktiven vor Ort und der Kölner SPD, fand die bundesweite Zusammenkunft zum ersten Mal in einem SPD-Parteihaus statt.

Lale Akgün eröffnet die kölsche Runde_(c)_Gerhard_Lein

Jochen Ott, MdL, der Vorsitzend des UB Köln, begrüsste als Gastgeber herzlich und inhaltlich. Säkulare in der SPD seien in Köln immer willkommen, weil der rheinische Katholizismus ein besonders weites Herz habe. Er wünschte uns einen fruchtbaren Verlauf und Erfolg, bei unseren Bemühungen, das Säkulare im vielfältigen Erscheinungsbild der SPD deutlich machen zu können.

Der Kölner SPD-Vorsitzende Jochen Ott begrüsst die Aktiven_(c)_Gerhard_Lein

Bevor der Reigen der Gäste begann, wurden die Unterstützerinnen und Unterstützer namentlich genannt, zu denen auch MdBs wie der Hamburger Metin Hakverdi, Swen Schulz aus Berlin und die Leipzigerin Daniela Kolbe zählen.

Als  ersten Gast stellte unser Bundessprecher Adrian Gillmann sodann Benoît Gaillard aus Lausanne vor, der für die schweizerischen säkularen Sozialdemokraten das Wort erhielt. Benoît  berichtete vom Dissens in der schweizerischen SP über die Frage, welchen rechtlichen Status islamische Gemeinschaften in der Schweiz haben sollen.

Benoit Gaillard, SP Lausanne_(c)_Gerhard_Lein

Gemeinsam mit seiner Basler Genossin Stephanie Siegrist hatten er und andere die Gruppe integra Universell in der SP gegründet, um für eine säkulare Religionspolitik zu kämpfen. Er möchte die Kontakte zu den Säkularen in der SPD ausbauen und strebt eine west-europäische Konferenz von Säkularen in Lausanne an.

Anschließend wurde Burkhard Weppner willkommen geheißen, der als Koordinierungsteam-Sprecher des  Säkularen Netzwerkes NRW die Arbeit dieses seit Anfang 2016 bestehenden Netzwerkes vorstellte. Es ist als offenes Forum organisiert, an dem neben Aktiven vieler säkularer Organisationen auch Vertreter von Landtags-Parteien beteiligt sind. Derzeit arbeitet das SNW in 5 Arbeitsgruppen zusammen:

Burkhard Wepner, Säkulares Netzwerk NRW_(c)_Gerhard_Lein

I. Säkulare Forderungen /Wahlprüfsteine / Selbstverständnis; II, Bildungspolitik; III. Landesverfassung; IV. Satzung / Struktur; V. Menschenrechte, Demokratie, Integration in die säkulare Gesellschaft.

Im Anschluss daran, stellten sich die Sprecherinnen kurz vor. Länderberichte aus Sachsen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Berlin waren verschickt worden und liegen, wie alle Tagungsdokumente, in einer von Klaus Gebauer erstellten Kongressmappe vor. „Bundestreffen 2018: Kölner Erfolge!“ weiterlesen