Der Laizismus als Chance für die SPD

Der Laizismus als Chance für die SPD

von Jens Niklaus, Dezember 2010

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel nahm vor der Presse sehr früh und proaktiv dazu Stellung, dass der Parteivorstand keine Gründung eines Arbeitskreises von Laizistinnen und Laizisten plane und dass ein Antrag auf dessen Gründung „ausgesprochen geringe Chancen“ auf eine Umsetzung habe. Dabei lobte er das bestehende Verhältnis zwischen Staat und Religionsgemeinschaften als „bewährt“.

Hierbei stellt sich die Frage, ob der SPD-Chef damit den Weg für eine zukunftsorientierte Neuaufstellung seiner Partei nicht vorschnell verbaut.

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Newsletter Nr. 01

 

Newsletter Laizistische Sozis Nr. 1

15. November 2010

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, liebe Interessierte an den „Sozialen und demokratischen LaizistInnen – Für die Trennung von Staat und Religion“ Es gibt nun einen regelmäßigen Newsletter und dieser ist der erste. Er geht per E-Mail an mehrere hundert Unterstützer und Unterstützerinnen. Der starke Zulauf sowohl von SPD-Mitgliedern als auch Nichtmitgliedern, die zu uns stehen, macht einen solchen Newsletter sinnvoll. Wir wollen Euch und Sie hiermit über alle wichtigen Neuigkeiten auf dem Laufenden halten:

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Gründungstreffen in Berlin

Sozialdemokratische „Laizisten“ wollen einen Arbeitskreis in der SPD – Antrag an den SPD-Bundesvorstand wurde in Berlin vorbereitet

Berlin, 16.10.2010

Die SPD soll sich stärker für die Trennung von Staat und Kirche einsetzen – das forderte am vergangenen Wochenende die Versammlung der SPD-Mitglieder, die einen solchen Arbeitskreis einrichten lassen wollen. Über 50 Genossinnen und Genossen waren aus ganz Deutschland im Kurt-Schuhmacher-Haus zusammengekommen, um Ziele und Selbstverständnis der neuen Gruppierung in der SPD zu erarbeiten.

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Warum gehört kein Kruzifix ins Klassenzimmer?

Warum gehört kein Kruzifix ins Klassenzimmer?

Nils Opitz-Leifheit, Oktober 2010
(Textbeitrag für eine Ausstellung im Hygienemuseum Dresden zum diesem Thema)

Vorab ist klarzustellen: In privaten kirchlichen Schulen, für die sich die Eltern ja ganz bewusst entscheiden, ist gegen Kreuze und Kruzifixe nichts einzuwenden. Es geht nur um die staatlichen, die öffentlichen Schulen.

Das Kreuz ist das Symbol für die christliche Religion schlechthin. Wo es hängt, signalisiert es, dass christliche Werte, christlicher Glaube und christliche Religionsausübung dort ihren Platz haben. Damit ist es auch in gewissem Sinne eine „In-Besitznahme“, wie dies bei anderen Symbolen ja auch der Fall ist, man denke an den Bundesadler, eine Landesfahne oder einen Stammtisch-Wimpel im Lokal.

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Mehr Republik – und weniger Betpolitik

Mehr Republik – und weniger Betpolitik

von Horst Isola

Wenn man deutschen Politikern heute zuhört, scheint Politik ohne Gottunmöglich. Eben hat die Kanzlerin dazu aufgerufen, mehr Christentum zuwagen. Davor behauptete der Bundespräsident, unsere Republik fuße auf einer »jüdisch-christlichen Tradition«, die mit dem Islam gut vereinbar sei.
Auch die Sozialdemokratie wird immer frommer: In Bremen ist es normal, dass der sozialdemokratische Bürgerschaftspräsident seine Fraktion zur Teilnahme am Gottesdienst auffordert, ja öffentlich betet.

Diese schleichende Re-Christianisierung der Politik läuft unserer Verfassung zuwider. Ein weltanschaulich neutraler Staat muss zwischen religiösen Fragen einerseits, ethischen Fragen andererseits präzise unterscheiden.

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Der Laizismus ist aktueller denn je

Der Laizismus ist aktueller denn je

von Amardeo Sarma

Die heutige Gesellschaft ist mehr fragmentiert und durch mehr unterschiedliche Interessen geprägt als je zuvor. Ein Beispiel dafür ist, wie immer mehr „Mileus“ definiert werden, um die Segmentierung der Gesellschaft zu definieren. Hinzu kommt, dass die eindeutige Bekennung zu einer religiösen, oder auch weltanschaulichen oder politischen „Identität“, abnimmt. Solche ideologischen Präferenzen konkurrieren mit beruflichen, sozialen und sportlichen Zuneigungen und Interessen.

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SPD und Christentum

SPD und Christentum – Von Wurzeln und Seitenästen

Nils Opitz-Leifheit

Im aktuellen Grundsatzprogramm der SPD heißt es über die SPD: „…die ihre Wurzeln in Judentum und Christentum, Humanismus und Aufklärung, marxistischer Gesellschaftsanalyse und den Erfahrungen der Arbeiterbewegung hat.“

Die Wurzeln der SPD, (man erinnere sich an August Bebel, Ferdinand Lassalle und die frühe Arbeiterbewegung um 1865) sind also in Christentum und Judentum zu finden. Erst nachrangig wird auch auf die „marxistische Gesellschaftsanlayse“ und „Erfahrungen der Arbeiterbewegung“ hingewiesen.

Als Biologe und Botaniker habe ich mich viel mit Wurzeln befasst.

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Gründungsvorbereitungstreffen in Nürnberg

 

Bericht vom Gründungsvorbereitungstreffen in Nürnberg am 20. Juni 2010

Nürnberg, 20. Juni 2010

Es ist passiert! Und es war obendrein schön und erfolgreich!

Zwölf Genossinnen und Genossen aus allen Teilen Deutschlands kamen zusammen, um am 19. und 20. Juni zwei Tage lang über den Dächern von Nürnberg die Bildung eines neuen Arbeitskreises vorzubereiten. Dafür standen dankenswerterweise Räume des HVD Nürnberg (Humanistischen Verbands Deutschlands) zur Verfügung, Räume im SPD-Haus gegenüber hätten man teuer anmieten müssen.
Selbstbewusst und konsequent konstituierte man sich als Gründungsausschuss des künftigen Arbeitskreises.

Bei der Diskussion über das Selbstverständnis des Arbeitskreises stellte sich schnell heraus, dass die Entscheidung, welche Ziele und, bzw. oder welche Personengruppen man vertreten will, nicht einfach ist. Es musste geklärt werden, ob man nur das Ziel des Laizismus vertreten, oder auch Sprachrohr für Konfessionsfreie und Humanisten sein will. Angesichts der ständig wachsenden Zahl konfessionsfreier Menschen als der heute schon größten weltanschaulichen Gruppe in Deutschland und ihrer bisherigen völligen Sprachlosigkeit in der SPD entschied man sich aber schließlich einstimmig dafür, auch die Vertretung dieser Mitglieder zu organisieren.

Strukturfragen und Pflichtenheft

Die Struktur des AK soll unkompliziert und flexibel werden: Man wird drei Sprecher/ innen wählen, die den AK nach innen und außen leiten, moderieren und vertreten.Das Internet soll weiterhin eine große Rolle spielen, um in Foren zu diskutieren oder auch über Mailinglisten eine optimale Kommunikation aufzubauen.

Schließlich wurde der Samstag, 16. Oktober 2010 (nachmittags) als Termin für die eigentliche Gründungsversammlung festgelegt, Wunschort ist das Willi-Brandt-Haus in Berlin. Mit dem Parteivorstand soll nun bereits im Vorfeld Kontakt aufgenommen werden, um die Planungen und Wünsche zu erläutern. Als Sprecher des Gründungsausschusses wurde Nils Opitz-Leifheit bestimmt. Auch eine Reihe von Abgeordneten aus Bund und Ländern wie auch andere „SPD-Promis“ sind bereits Unterstützer, wie z.B. Staatssekretär a.D. Gerd Andres oder auch der Haushaltpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Carsten Schneider, MdB.

Ingrid Matthäus-Maier (ehem. KfW-Chefin, St. Augustin) sowie Rolf Schwanitz MdB (Plauen), Staatssekretär a.D. waren als Mitglieder des Gründungsausschusses in Nürnberg dabei. Viele hatten mit Formulierungsvorschlägen und Anträgen sowie Organisation im Vorfeld das Treffen vorbereitet. Besonderer Dank gilt deshalb Michael Bauer (Nürnberg), Michael Rux (Freiburg), Amardeo Sarma (Darmstadt), Jens Niklaus (Haan bei Wuppertal), Jonas May (Bonn) und Oliver Hemmerle (Mannheim).Götz Junk (Belg/ Rhld.-Pfalz), Ulrike Breth (Koblenz) und Kalle Meier (Bochum) steuerten im Verlauf der Tagung viele gute Vorschläge bei.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Gründung dieses Arbeitskreises politisch überfällig ist. Angesichts der nicht einfachen, aber sehr fairen Diskussion und der erzielten Einigung auf alle wesentlichen Ziele und Inhalte endete das Treffen in der Gewissheit, den Arbeitskreis im Herbst erfolgreich zu starten und schnell arbeitsfähig zu werden. Weitere Mitglieder und Mitgründer werden gesucht und sind herzlich willkommen.

Nils Opitz-Leifheit

19. Juni 2010 in Nürnberg; Keine Angst vor dunklen Wolken und die Partei im Rücken…

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Beratung in den Räumen des HVD 

Bilder 2010

Bilder 2010

1. Bundestreffen Berlin, 16.10.2010

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Gut gefüllter Saal im Kurt-Schumacher-Haus

berlin-schwanitz

Rolf Schwanitz

berlin-sprecher

5 der sieben ersten Sprecher/innen:Michael, Ulrike, Horst, Oliver und Nils